Bild: sajola / photocase.de

Warum ehrenamtlich tätig werden?

ea_Schaukasten-6158_lr
Bild: Stefan Heinze

Warum engagieren sich Menschen ehrenamtlich?

Die Gründe für ehrenamtliches Engagegement sind so vielfältig wie die Menschen. Gründe können sein:

  • der Wunsch, etwas für andere zu tun, zum Wohl der Allgemeinheit beizutragen,
  • das Gefühl einer inneren Verpflichtung, eine moralisch-ethische Grundhaltung,
  • die Suche nach Tätigkeiten, die für einen sinnvoll sind,
  • der Wunsch nach Gemeinschaft,
  • die Freude daran, die eigenen Begabungen einzusetzen.

Gutes tun und eigene Bedürfnisse verwirklichen

Man kann Gutes tun und zugleich die eigenen Bedürfnisse verwirklichen. Freiwilliges Engagement bietet die Chance, Kenntnisse zu erweitern, für den Beruf nützliche Kontakte zu knüpfen oder eigene Probleme zu lösen. Über familiäre und freundschaftliche Beziehungen hinaus erhält man neue Anregungen.

Auch nach dem Erwerbsleben sind Menschen bereit, sich für interessante Projekte einzusetzen und ihre Lebenserfahrung und ihr Wissen an andere weiterzugeben. Allerdings wollen inzwischen viele lieber zeitlich befristete und klar definierte Aufgaben übernehmen, statt sich langfristig an eine Organisation zu binden und allzeit für jedwede Tätigkeit zur Verfügung zu stehen.

Hohe Bereitschaft vieler Menschen

War früher die moralisch-ethische Grundhaltung die häufigste Motivation, suchen Menschen heute nach Gemeinschaft und Sinnerfüllung. Sie achten darauf, dass eine Balance zwischen dem Gemeinwohl und dem eigenen Wohl besteht, wenn sie sich ehrenamtlich engagieren.

Ohne die hohe Bereitschaft vieler Menschen zu einem ehrenamtlichen Engagement könnten weder in unserer Zivilgesellschaft noch in den vielen Vereinen und Verbänden – und auch nicht in der Kirche – die anstehenden Aufgaben erfüllt werden.

Merkmale des Engagements

Die Enquetekommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ des Deutschen Bundestages hat 2002 in ihrem Bericht (Enquetekommission 2002:86) fünf Kriterien benannt, um das breite Feld des Engagements zu beschreiben und einzugrenzen:

  • freiwillig
  • nicht auf materiellen Gewinn ausgerichtet
  • gemeinwohlorientiert
  • öffentlich bzw. findet im öffentlichen Raum statt und
  • wird in der Regel gemeinschaftlich / kooperativ ausgeübt.

Auch mit diesen Merkmalen kann die Vielfalt des Engagements nicht klar abgegrenzt werden, denn für jedes dieser Kriterien lassen sich Gegenbeispiele finden, die man gelegentlich ebenfalls als Ehrenamt oder Freiwilligenarbeit wertet; das Amt der Schöffen beispielsweise, zu dessen Übernahme man jedoch als Staatsbürger verpflichtet ist oder das freiwillige Engagement in gewinnorientierten Kranken- und Pflegeeinrichtungen. 

Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement

Eine große repräsentative Umfrage zum Thema Ehrenamt hat ergeben, dass in Deutschland die Menschen nach wie vor bereit sind, sich freiwillig und unentgeltlich für das Gemeinwohl einzusetzen.

Doch während sich früher die meisten aufgrund eines inneren Bedürfnisses oder ihrer moralisch-ethischen Grundhaltung zum Engagement verpflichtet fühlten, sind heute der Wunsch nach Geselligkeit und das Verfolgen eigener Interessen ebenso wichtig. Gemeinwohl und Eigeninteresse werden nicht mehr als Gegensatz empfunden. Vor allem: Das ehrenamtliche Engagement soll Spaß machen!

Verschiedene Begriffe für das Ehrenamt

Im Deutschen gibt es drei Bezeichnungen für ehrenamtliches Engagement, die aus unterschiedlichen Traditionen stammen und in bestimmten Lebensbereichen bevorzugt oder vermieden werden:

  • Ehrenamt
  • Freiwilliges Engagement oder Freiwilligenarbeit
  • Bürgerschaftliches Engagement oder Bürgerarbeit
Mehr ...