Warum engagieren sich Menschen ehrenamtlich?
Die Gründe für ehrenamtliches Engagegement sind so vielfältig wie die Menschen. Gründe können sein:
- der Wunsch, etwas für andere zu tun, zum Wohl der Allgemeinheit beizutragen,
- das Gefühl einer inneren Verpflichtung, eine moralisch-ethische Grundhaltung,
- die Suche nach Tätigkeiten, die für einen sinnvoll sind,
- der Wunsch nach Gemeinschaft,
- die Freude daran, die eigenen Begabungen einzusetzen.
Gutes tun und eigene Bedürfnisse verwirklichen
Man kann Gutes tun und zugleich die eigenen Bedürfnisse verwirklichen. Freiwilliges Engagement bietet die Chance, Kenntnisse zu erweitern, für den Beruf nützliche Kontakte zu knüpfen oder eigene Probleme zu lösen. Über familiäre und freundschaftliche Beziehungen hinaus erhält man neue Anregungen.
Auch nach dem Erwerbsleben sind Menschen bereit, sich für interessante Projekte einzusetzen und ihre Lebenserfahrung und ihr Wissen an andere weiterzugeben. Allerdings wollen inzwischen viele lieber zeitlich befristete und klar definierte Aufgaben übernehmen, statt sich langfristig an eine Organisation zu binden und allzeit für jedwede Tätigkeit zur Verfügung zu stehen.
Hohe Bereitschaft vieler Menschen
War früher die moralisch-ethische Grundhaltung die häufigste Motivation, suchen Menschen heute nach Gemeinschaft und Sinnerfüllung. Sie achten darauf, dass eine Balance zwischen dem Gemeinwohl und dem eigenen Wohl besteht, wenn sie sich ehrenamtlich engagieren.
Ohne die hohe Bereitschaft vieler Menschen zu einem ehrenamtlichen Engagement könnten weder in unserer Zivilgesellschaft noch in den vielen Vereinen und Verbänden – und auch nicht in der Kirche – die anstehenden Aufgaben erfüllt werden.
Merkmale des Engagements
Die Enquetekommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ des Deutschen Bundestages hat 2002 in ihrem Bericht (Enquetekommission 2002:86) fünf Kriterien benannt, um das breite Feld des Engagements zu beschreiben und einzugrenzen:
- freiwillig
- nicht auf materiellen Gewinn ausgerichtet
- gemeinwohlorientiert
- öffentlich bzw. findet im öffentlichen Raum statt und
- wird in der Regel gemeinschaftlich / kooperativ ausgeübt.
Auch mit diesen Merkmalen kann die Vielfalt des Engagements nicht klar abgegrenzt werden, denn für jedes dieser Kriterien lassen sich Gegenbeispiele finden, die man gelegentlich ebenfalls als Ehrenamt oder Freiwilligenarbeit wertet; das Amt der Schöffen beispielsweise, zu dessen Übernahme man jedoch als Staatsbürger verpflichtet ist oder das freiwillige Engagement in gewinnorientierten Kranken- und Pflegeeinrichtungen.